Semperit im Q1 2024 mit stabilem Umsatz und 9% EBITDA-Plus
- Fortgeführte Geschäftsbereiche mit Umsatz von 176,0 Mio. EUR (–0,2%) und EBITDA von 23,0 Mio. EUR (+9,4%)
- Im Vorjahr eingeleitete Kostensenkungen reduzierten Aufwand bereits um 9,9 Mio. EUR, davon entfielen 4,1 Mio. EUR auf Q1 2024
- EBITDA-Guidance für das Gesamtjahr mit rund 80 Mio. EUR bestätigt
Wien, 15. Mai 2024 – Die Semperit-Gruppe hat in den ersten drei Monaten 2024 einen stabilen Umsatz in Höhe von 176,0 Mio. EUR (1–3 2023: 176,4 Mio. EUR) und ein um 9,4% auf 23,0 Mio. EUR gestiegenes EBITDA erwirtschaftet. Die 2023 eingeleiteten Kostensenkungsprogramme reduzierten den Aufwand in Summe bereits um 9,9 Mio. EUR, davon entfielen 4,1 Mio. EUR auf das erste Quartal 2024. Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich auf 3,6 Mio. EUR (1–3 2023: 0,4 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen war dabei mit 5,0 Mio. EUR positiv.
„Das Marktumfeld war unverändert herausfordernd, aber unsere frühzeitig eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen greifen und unsere industrielle Strategie mit Investitionen in unser Wachstum und einer weiteren Steigerung der Vertriebsexzellenz ist in voller Umsetzung“, sagt Semperit-CEO Karl Haider. „Damit bestätigen wir unsere Guidance und sehen uns gut auf Kurs, im Gesamtjahr 2024 unser EBITDA auf rund 80 Mio. EUR zu steigern.“
Semperit ist zudem dem zweiten und finalen Abschluss des Verkaufs des verbliebenen Medizingeschäfts einen großen Schritt näher gekommen. Nachdem 2023 der Großteil des Handschuhgeschäfts an Harps verkauft und übergeben wurde, war vereinbart, dass Semperit bis zu fünf Jahre – also bis 2028 – die Auftragsfertigung von Operationshandschuhen für Harps übernimmt. Nun wurde bereits Ende März 2024 mit Harps ein sogenannter Mitbenützungsvertrag abgeschlossen. Dieser regelt, dass Harps bestimmte Immobilien am Produktionsstandort Wimpassing nach dem vollständigen Ankauf des Handschuhgeschäfts nutzen kann. Damit geht Semperit von einem Abschluss dieser Transaktion innerhalb der nächsten 12 Monate aus. Bilanziell bedeutet dies, dass Surgical Operations als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt wird. Dieser belastete das Gesamtergebnis mit –1,4 Mio. EUR.
Robuste Finanzbasis
Die Semperit-Gruppe verfügt über eine robuste Bilanz und Finanzbasis mit einer Eigenkapitalquote von 45,1%, einer Nettofinanzverschuldung von 120,2 Mio. EUR und liquiden Mitteln von 119,9 Mio. EUR. Der Verschuldungsgrad gemessen an der Nettofinanzverschuldung in Verhältnis zum EBITDA lag bei konservativen 1,6.
Ergebnisentwicklung Q1 2024 im Detail:
Die Semperit-Gruppe, die seit der Neuaufstellung im Vorjahr mit den beiden Divisionen Semperit Industrial Applications (SIA) und Semperit Engineered Applications (SEA) ausschließlich Industriekunden fokussiert, erwirtschaftete in den ersten drei Monaten 2024 einen stabilen Umsatz von 176,0 Mio. EUR (–0,2%). Die beiden Divisionen entwickelten sich dabei abhängig vom Marktumfeld und den Kundenbranchen unterschiedlich. Während die unverändert herausfordernde Konjunkturlage bei SIA (Hoses und Profiles umfassend) zu einem Rückgang der Absatzmengen und damit einhergehend des Umsatzes um –25,0% auf 74,5 Mio. EUR führte, profitierte die Division SEA (Form, Belting und Rico bzw. Flüssigsilikon umfassend) vor allem von höheren Absatzmengen. Der Umsatz der Division SEA stieg damit um 31,7% auf 101,5 Mio. EUR, davon entfielen 24,3 Mio. EUR auf Rico.
Die gesamten Aufwendungen sanken um 3,6% auf 156,1 Mio. EUR. Der Materialaufwand reduzierte sich um 15,9% auf 74,8 Mio. EUR (Vorjahr: 88,9 Mio. EUR). Dies ist vor allem auf eine Entspannung bei den Rohstoffpreisen sowie auf geringere Absatzmengen der Division SIA zurückzuführen. Der Personalaufwand erhöhte sich um 17,2% auf 57,8 Mio. EUR (Vorjahr: 49,3 Mio. EUR) vor allem infolge der Rico-Übernahme. Weitere Effekte waren inflationsbedingte Lohn- und Gehaltserhöhungen. Zum Teil konnte dieser Anstieg durch kapazitätsbedingte Anpassungen des Personalstands kompensiert werden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 23,5 Mio. EUR um 0,9% unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 23,7 Mio. EUR).
Kostenprogramme greifen
Die frühzeitig im Jahr 2023 eingeleiteten Kostensenkungsprogramme reduzierten den Aufwand in Summe bereits um 9,9 Mio. EUR, davon wurden 4,1 Mio. EUR im ersten Quartal 2024 effektiv.
Das EBITDA in den fortgeführten Geschäftsbereichen verbesserte sich auf 23,0 Mio. EUR (Vorjahr: 21,0 Mio. EUR) und die EBITDA-Marge auf 13,0% (Vorjahr: 11,9%).
Die regulären Abschreibungen erhöhten sich in den ersten drei Monaten 2024 vor allem infolge der Übernahme der Rico-Gruppe auf 11,4 Mio. EUR (Vorjahr: 7,4 Mio. EUR). Somit betrug das EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche 11,6 Mio. EUR (Vorjahr: 13,6 Mio. EUR).
Das Finanzergebnis belief sich auf –3,6 Mio. EUR (Vorjahr: –2,0 Mio. EUR), was vor allem auf leicht gestiegene Bankverbindlichkeiten für die Finanzierung der Wachstumsprojekte zurückzuführen war. Der Steueraufwand blieb unverändert bei 2,9 Mio. EUR (Vorjahr: 2,9 Mio. EUR).
Das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche war mit 5,0 Mio. EUR (Vorjahr: 8,7 Mio. EUR) positiv, während das Ergebnis nach Steuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich bei –1,4 Mio. EUR (Vorjahr: –8,3 Mio. EUR) lag. Insgesamt verbesserte sich das Ergebnis nach Steuern (aus den fortgeführten und dem aufgegebenen Geschäftsbereich) auf 3,6 Mio. EUR (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR). Das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Ergebnis je Aktie stieg somit im ersten Quartal 2024 auf 0,18 EUR (Vorjahr: 0,02 EUR).
Der Free Cashflow ist jener um Zinszahlungen bereinigte Netto-Geldfluss, der für strategische Wachstumsinvestitionen, Dividenden und Tilgung von Fremdkapital zur Verfügung steht. Dieser betrug im Q1 2024 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 6,9 Mio. EUR).
Übersicht über die wichtigsten Finanzkennzahlen für das erste Quartal 2024:
Kennzahlen Semperit-Gruppe, in Mio. EUR | Q1 2024 | Veränderung | Q1 2023 |
Umsatzerlöse | 176,0 | – 0,2 % | 176,4 |
EBITDA | 23,0 | +9,4 % | 21,0 |
EBITDA-Marge | 13,0 % | +1,2 PP | 11,9 % |
EBIT | 11,6 | – 15,1 % | 13,6 |
EBIT-Marge | 6,6 % | – 1,1 PP | 7,7 % |
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen | 5,0 | – 42,8 % | 8,7 |
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen | –1,4 | – 83,3 % | –8,3 |
Ergebnis nach Steuern | 3,6 | n/a | 0,4 |
Ergebnis je Aktie, in EUR | 0,18 | n/a | 0,02 |
Free Cashflow | 3,5 | – 49,3 % | 6,9 |
Bilanzkennzahlen, in Mio. EUR (Stichtag) | 31.03.2024 | Veränderung | 31.12.2023 |
Bilanzsumme | 950,1 | +1,3% | 937,9 |
Eigenkapital | 428,1 | +0,7% | 425,3 |
Eigenkapitalquote | 45,1 % | –0,2 PP | 45,3 % |
Netto-Finanzverschuldung | 120,2 | 4,4 % | 115,2 |
Segmentkennzahlen, in Mio. EUR |
| Q1 2024 | Veränderung | Q1 2023 |
Division Semperit Industrial Applications | Umsatzerlöse | 74,5 | – 25,0 % | 99,4 |
| EBITDA | 13,8 | – 20,9 % | 17,5 |
| EBIT | 9,4 | – 27,6 % | 12,9 |
Division Semperit Engineered Applications | Umsatzerlöse | 101,5 | +31,7 % | 77,1 |
| EBITDA | 15,4 | +17,2 % | 13,1 |
| EBIT | 8,9 | – 17,4 % | 10,7 |
Weitere Details finden Sie im Bericht über das erste Quartal 2024 der Semperit-Gruppe.
Über Semperit
Die börsennotierte Semperit AG Holding ist eine international ausgerichtete Unternehmensgruppe, die mit ihren beiden Divisionen Semperit Industrial Applications und Semperit Engineered Applications hochwertige Elastomer-Produkte und -Anwendungen für industrielle Kunden entwickelt, produziert und in über 100 Ländern weltweit vertreibt. Die Division Semperit Industrial Applications fokussiert mit hocheffizienter Fertigung und Kostenführerschaft auf industrielle Anwendungen in Verbindung mit Großserien; hierzu zählen Hydraulik- und Industrieschläuche sowie Profile. Die Division Semperit Engineered Applications umfasst die Produktion von Rolltreppenhandläufen, Fördergurten, Seilbahnringen und weiteren technischen Elastomer-Produkten sowie die Rico-Gruppe (Flüssigsilikon und Werkzeugbau) und legt den Schwerpunkt auf maßgeschneiderte technische Lösungen. Die Zentrale des österreichischen Traditionsunternehmens, das seit 1824 besteht, befindet sich in Wien. Die Semperit-Gruppe beschäftigt weltweit rund 4.300 Mitarbeiter und hat 16 Produktionsstandorte sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien, Australien und Amerika. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte die Gruppe einen Umsatz von 721,1 Mio. EUR sowie ein EBITDA von 71,8 Mio. EUR.
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